Freitag, 24. Mai 2013

Neues aus dem Hope

Letztens war es mal wieder an der Zeit für eine Art Auswertungsbogen zu meiner Zeit hier. Eine der Fragen lautete auch, ob sich mein Tätigkeitsfeld seit Beginn meiner Zeit hier geändert hat.
Ich dachte, dass ich das mal für ein Update über meine Aufgaben hier nutze.

Die Frage ist nicht so ganz leicht zu beantworten, da meine Aufgabenbereiche schon seit dem Anfang extrem weit gefächert sind.

Zum einen natürlich Instandhaltung des Jugendzentrums. Also einmal die Woche durchputzen, aber auch Umräumen für Veranstaltungen und Reperaturen gehören dazu. Vor kurzem haben wir neue Tische gebaut und vor ein paar Tagen nen schickes neues Regal.

Um Kontakte zu Japanern zu knüpfen besteht ein weiterer großer Teil meiner Arbeit daraus Sprachklassen zu machen.
Im Moment habe ich eine Englisch Klasse mit einem Jungen (16) und einem Mädchen (20) die beide fließend Englisch sprechen und in der Sprachklasse eigentlich nur die Sprache weiter ausbauen sollen. Das ist ziemlich cool, da ich mit ihnen alle möglichen interessanten Themen bearbeiten kann wie zum Beispiel: Soziale Ungerechtigkeit, Wasserverschwendung, Tierversuche und so weiter :D
In der Zweiten Sprachklasse gebe ich einer Brasilianerin (20) die fliessend Englisch spricht Deutsch Unterricht, was auch sehr viel Spass macht. Dabei bemerke ich auch oft wie seltsam die Deutsche Sprache auf Ausländer wirken muss. Sei es unser "R" oder dieses komische "B" (ß).
Die letzte Sprachklasse findet alle Zwei Wochen Samstag Morgens statt und trägt den Namen "Kids English" dort bringen wir Kindern im Grundschulalter erste Englische Vokabeln und Phrasen bei. Auch diese Gruppe macht sehr viel Spass, genau wie das Spielen mit den Kindern danach. Ich werde regelmäßig in einem Japanischen Brettspiel von Achtjährigen besiegt.

Seit neustem haben wir auch monatlich ein extra Treffen mit den über 18 Jährigen die so ins Hope kommen bei dem wir einfach Zeit miteinander verbringen. letztes mal wurde Pizza gemacht und davor waren wir Bowlen.

Einmal im Monat haben wir dann ein großes Event, was immer aus leckerem Essen und öfters mal Programm besteht. Am nächsten Samstag steht zum Beispiel die "Pasta und Kinniku Banzuke Party" an. Übersetzt bedeutet das so viel wie Hirn und Muskeln. Es werden da dann Spiele mit Wissen und Kraft gemacht. Bei diesen Events kommen teilweise bis zu 80 Leute. Also volles Haus. Für so eine Menge an Menschen zu kochen ist natürlich anstrengend, aber auch das ist echt cool.

Jeden Mittwoch ist "Open Hope" ein offener Abend im Jugendzentrum zu dem jeder kommen kann. An diesem Abend finden die meisten Sprachklassen statt, es gibt eine Bibelgruppe und es wird lecker gekocht. Da gehe ich oft mit einkaufen und helfe ab und zu in der Küche. Später Abends ist dann auch die Englisch Klasse.

Auch Sport gehört dazu, denn alle Zwei Wochen mieten wir die Sporthalle der benachbarten Schule und spielen dort Basketball. Danach gibts meistens Kuchen oder Eis, bei deren Vorbereitung ich helfe.
Das Basketball spielen ist ziemlich cool.Auch weil wir dadurch auch in Kontakt mit Jugendlichen kommen, die sonst als "Problemgruppe" oder "unerreichbar" beschrieben werden. Solche Problem Jugendlichen sind im Vergleich zu deutschen Verhältnissen aber immer noch total freundlich und vor allem höflich. Trotzdem ist es nicht immer leicht ;)

Das wars so ziemlich denke ich. Natürlich ist eine weitere Aufgabe insgesamt Kontakte zu pflegen. Wenn wir nach dem offenen Abend am Mittwoch noch mit Leuten bis Nachts Nintendo64 spielen ist das im Prinzip ja auch Arbeit :D

Ihr seht also, die Aufgaben sind zahlreich und sehr unterschiedlich, was mich echt sehr freut. Ich mag meine Arbeit hier echt sehr und freue mich auf die noch kommenden über Zwei Monate die ich noch hier sein darf!

Ich will nochmal allen danken: die den Blog lesen, an mich denken, für mich beten, mir schreiben.
Vielen vielen Dank :)

Bis dann mit Grüßen aus Japan,
Mattes

Ps: Die Lösung vom letzten mal lautet: 210 Nadeln! Mit einem Tipp von 297 Nadeln hat damit Käthe gewonnen :D Herzlichen Glückwunsch.

Sonntag, 19. Mai 2013

Unsere Bude (Vorm Auszug)

Mittlerweile habe ich das Gefühl schon ewig im Hope zu wohnen.
Man gewöhnt sich halt erstaunlich schnell daran, dass der Weg zur Arbeit auf einmal nur noch 30 Sekunden dauert und man dementsprechend spät aufstehen kann. Denn wir wohnen ja nun direkt  über den Räumen des Jugendzentrums.

Aber bevor wir hier hergekommen sind und ich euch Bilder von hier zeige ist es an der Zeit in einem Blogpost Abschied zu nehmen und zu zeigen wie unsere Wohnung zuletzt aussah bevor wir auszogen.
Am besten öffnet ihr gleichzeitig diesen Link um mit den Bildern unserer Wohnung kurz nach Einzug zu vergleichen.

Alles bereit, dann los:


Unser gutes altes Wohnzimmer. 
Innerhalb von Zwei Wochen haben Zwei Sofas geschenkt bekommen die wir uns natürlich direkt in die Wohnung gestellt haben, wofür allerdings der kleine Heiztisch weichen musste.


Zu meiner Verteidigung habe ich zu sagen, dass dieses Bild schon beim Auszug entstand!
Alles voll.


Man merkt, dass ich in einer Wohnung gelebt habe an Plakaten und Ähnlichem an den Wänden :D


Unser Bad hat sich wahrscheinlich am wenigsten verändert.


Aber im Klo haben wir eine ganze Menge geschrieben mit der Zeit.
Sowohl links, ...

...als auch rechts!


Nunja, was mit dieser Pinnwand auf dem Klo geschehen ist kann man sich vielleicht denken ;) (Wurfsterne)
Darunter unsere bemalte Klorollen Sammlung.


Mein Zimmer beim Packen. Der Tisch wurde umgestellt und auch das Bett.


Wie gesagt, die Poster. 
Ich habe so ziemlich alles an Flyern und Schlüsselanhängern aufgehängt, was ich finden konnte. Ausserdem meine Abschiedsgeschenke aus Deutschland.


Vom Fenster aus sieht man noch mehr Zeug und Kalender an der Wand und Jokels Zimmer, welches zu der Zeit leider schon ausgeräumt war.


Dann nochmal die linke Ecke vom vorherigen Bild genauer. Kalender und Fotos.


Und nun: Vorher

Und Nachher!

Da machen wir doch ein Gewinnspiel draus!
Und zwar bekommt die Person, die am besten schätzen kann wie viele Reißzwecken ich in meinem Zimmer insgesamt hatte einen Preis zugeschickt.
Tipp: Es sind auf jeden Fall mehr als auf dem unteren Bild zu zählen sind.


Als nächstes kommt dann ein bericht zur aktuellen Lage im allgemeinen und Bilder zu unserer neuen Wohnung und und und.

Bis dahin,
Mattes

Dienstag, 14. Mai 2013

Fast einen Monat später...

... Und die Zeit rast immer noch!

Hallo erstmal alle zusammen, schön, dass ihr immer noch hier seid und lest auch wenn´s in letzter Zeit ja etwas stiller geworden ist auf dem Blog.
Es ist seltsam. Einerseits passiert unglaublich viel, andererseits hat man das Gefühl,dass die Zeit total schnell verfliegt!

In den letzten Drei Wochen ist wie gesagt einiges passiert:

Zuerst kam Judith aus Deutschland an. Sie ist die neue Praktikantin hier und das Gefühl, dass es erst Drei Wochen her ist, dass wir sie vom Flughafen abgeholt haben ist irgendwie seltsam, da es sich viel länger her anfühlt.

In ihrer ersten Woche hatte sie dann auch direkt das Glück bei unserem Umzug zu helfen.
Und zwar kam das wie folgt: Hier im Hope rufen immer wieder Japaner an oder kommen vorbei, alle möglichen Pakete werden hier abgegeben und und und. Damit sie nicht das alles ohne Sprachkenntnis bewältigen muss sollte sie in unsere Wohnung und wir ins Hope in die leerstehende Wohnung im Zweiten Stock ziehen.
Leute, die Woche hat mich echt geschafft. Es fing an warm zu werden und wir mussten unseren gesamten Kram aus der Wohnung die mittlerweile echt schön gemütlich war raus räumen um für Zwei Monate umzuziehen. Was solls immerhin wird die Wohnung im Hope dann auch weiterhin für Kurzzeitler genutzt also machts ja nen tieferen Sinn.
Trotzdem war es so als würde man wieder nach Deutschland gehen... Alles wird verpackt und abtransportiert.
Am letzten Tag wollt ich nichtsmehr. Fix und fertig! Und dann den genzen Kram auspacken... Das hab ich aber erstmal verschoben ;)

Denn nach dieser Woche kam die so genannte "Golden Week". Die erste Woche im Mai ist so gut wie für alle Japaner frei. Also Urlaub :D
Zu dieser Zeit gibt es wirklich fast niemanden der nicht zumindest innerhalb Japans Urlaub macht oder sogar ins Ausland fliegt.
Ich bin in dieser Woche mit Maike nach Tohoku gefahren. Das ist das Gebiet in dem der Tsunami nach dem Erdbeben 2011 unglaublich viel zerstört hat. Dort habe ich dann eine Woche bei unserem Freund Tobi verbracht der auch aus Deutschland kommt und dort im Norden arbeitet.
Eine sehr beeindruckende schöne Zeit hatten wir dort.

Danach ging der Betrieb im Hope wieder normal weiter und läuft nun schon über eine Woche wieder.


Daraus ergeben sich für die nächste Zeit folgende Blogeinträge:
- Update: Unsere Wohnung vor dem Auszug
- Unsere neue Wohnung im Hope
- Auf dem Weg nach Tohoku: Tokyo
- In Ishinomaki
- Eine Fahrt nach Kessenuma durchs Erdbebengebiet
- Momentan im Hope
und mehr vielleicht.


 Viel vorgenommen also, aber es wird cool. Viele Bilder und intererssante Geschichten.

 Danke fürs lesen, beten und an mich denken,
Mattes



Ps:
Und wenn ihr nun sagt: "Mattes das war schön und gut aber ich möchte noch ein Bild, irgendwas lustiges..."
Dann sage ich: "Gut hier habt ihr ein Japanisches Metalkind von einem Werbeplakat für Züge."


 Pps: Vielleicht ist es auch unlustig...