Seminar Nummer Zwei liegt nun hinter mir und ich muss sagen, dass die Seminare echt eine sehr sehr gute Zeit waren.
Es war echt cool so viele Christen zu treffen, die sich auch entschlossen haben ein Jahr ins Ausland zu gehen. Wir sind zu einer echt guten Gemeinschaft zusammengewachsen und ich freue mich jetzt schon darauf alle in einem Jahr wiederzusehen und ihre Geschichten zu hören.
Auch die Referenten zu den verschiedensten Themen waren echt gut. Wir hatten mehrere Missionare da, die echt krasse Geschichten erzählen konnten.
Besonders erzählenswert ist allerdings auch die Geschichte wie wir zu dem ersten Seminar gekommen sind.
Vorher muss erwähnt werden, dass ich kurz davor schon schlechte Erfahrungen mit der Bahn auf einer Reise nach Tschechien gemacht habe, wodurch mein Verhältnis zur DB... gestört ist.
Wir, dass waren in diesem Fall drei Jungs mit denen ich mich abgesprochen hatte nach Neckarzimmern zu fahren (Thomas, Edgard und Sion).
Die Komplikationen begannen allerdings sogar noch bevor ich überhaupt am Bahnhof war.
Der Plan war, dass wir uns in Düsseldorf treffen und dann zusammen weiter fahren. Ich war noch nicht mal auf dem Weg zum Bahnhof als ich einen Anruf bekam, dass der Zug in dem Edgard und Thomas saßen schon so viel Verspätung hatte, dass sie den Zug den wir zusammen nehmen wollten schon nicht mehr kriegen würden... Mist.
Wir also entschieden, noch Sion zu fragen wie es bei ihm aussieht. Als Edgard ihn jedoch anrief stellte er fest, dass Sion das Seminar verschlafen hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sion war der Meinung, dass es nicht zwei Semniare vom 13.8-23.8. und vom 28.8.-5.9. gäbe, sondern nur eins vom 23.8. bis zum 28.8. dementsprechend hatte er noch geschlafen und in der Seminarzeit eigentlich alle Impfungen vor... Doof gelaufen. (Aber nicht nur das, er hatte kurz zuvor auch noch sein Portemonaie samt Ausweis und allem verloren nachdem er zwei Tage vorher aus Korea zurückgekehr war. Verpeilt möchte man ihn nennen.)
Daraufhin entschieden wir uns statt um 10Uhr um 12 Uhr loszufahren und somit um 19 Uhr, also schon eine Stunde zu spät am Seminar anzukommen.
Bis jetzt hatte ich das Haus NOCH NICHT VERLASSEN!!
Der Tag fing also schon gut an.
Als ich dann endlich im Zug Richtung Düsseldorf saß gab es nur ein Problem: Er fuhr nicht los. Nach 25 Minuten dann die Mitteilung, dass man jetzt erst losfahre, da Menschen auf der Fahrbahn waren... Gelinde gesagt schlechte Laune.
In Düsseldorf angekommen trafen wir dann auch wirklich alle pünktlich aufeinander, also alle waren da, Thomas, Edgard, Sion und ich. Nur einer fehlte und zwar der Zug, der uns transportieren sollte. Dieser war nämlich zuvor ausgefallen und hatte nun berauschende 25 Minuten Verspätung...
Man muss an dieser Stelle vielleicht anmerken, dass wir ein "Quer durchs Land Ticket" gekauft hatten, was zwar sehr billig ist, jedoch darf man nur Regionalbahnen benutzen und hat servicetechnisch ungefähr soviel von der Bahn zu erwarten wie ein Sklave auf einer Galeere von seinem Wächter.
Als der Zug dann endlich kam waren wir schonmal zufrieden (und dass obwohl unsere Ankunftszeit nun 1 1/2 Stunden nach geplantem Anfang des Seminares lag (Die Ansprüche sinken halt)) und reisten fröhlich Richtung Koblenz, wo wir umsteigen sollten. Merkt ihr, dass ich das Wort "sollten" benuzte?
Denn natürlich klappte es nicht. Einige Haltestellen vor Koblenz in irgendeinem Dorf macht der Zug auf einmal halt. Durchsage des Zugführers (Zitat): "Wegen Oberleitungsstörungen endet der Zug hier. Nach Koblenz geht heut auch nix mehr." Was nun? Ich für meinen Teil war schon halb draussen um den Serviceschalter auseinander zu nehmen. Jedoch entschieden wir uns wieder einzusteigen, zurück nach Köln und von da aus dann weiter zu fahren. Drinnen nochmal den Schaffner gefragt und unserem Galeeren-Ticket entsprechend keinerlei Hilfe bekommen während eine alte Frau uns zurief wir sollten doch einfach den Zug auf dem anderen Gleis nehmen. Immerhin eine hilfreiche Person an diesem Tag.
Also wieder raus und in den anderen Zug (zwar nicht unsere Preisklasse, aber man ließ uns mit den Worten "Bis nach Koblenz kriegen wir euch schon mit!" eingelassen, wir sahen wohl echt mitgenommen aus). Soviel zu "Nach Koblenz geht heut nix mehr. Tatsächlich Sitzplätze für uns und Taschen gefunden, als Thomas sich mit den Worten "Meine Kamera und mein Laptop" umdreht und dem Zug hinterherguckt, der sich zusammen mit ebendiesen grade zurück Richtung Köln aufmacht...
Die Stimmung hatte den Nullpunkt unterschritten.
In Koblenz dann Formulare zur Suche ausgefüllt und schicksalsergeben auf den nächsten Zug gewartet.
Wir schafften es dann doch zum Seminar und wurden sogar von einem kleinen Bahnhof abgeholt (die Alternative wäre gewesen dort noch eine halbe Stunde zu warten, dann 4 Minuten Bus zu fahren und dann eine halbe Stunde mit dem Gepäck für zehn Tage auf dem Rücken bergauf zu laufen um anzukommen), was uns sehr gefreut hat.
Statt um 17 Uhr waren wir dann um 21 Uhr tatsächlich da und zufrieden :)
Es war anstrengend und nervig, aber immerhin konnten wir immer noch über unsere Situation lachen und haben nun eine lustige Geschichte mehr, die wir erzählen können ;^)
Das Beste an dem Jahr in Japan wird sein, ein Jahr lang nicht mit der DB fahren zu müssen.
Thomas und Edgard gehen übrigens nach Papua Neu-Guinea, Thomas´ Blog heisst:
www.thomasinpng.blogspot.com
Sion geht für Sechs Monate nach Brasilien.
Ich hoffe das lesen hat euch Spaß gemacht.
Ich verbringe nun noch Vier Tage, bis ich dann am Sonntag morgens endlich fliege :D
Bis denn,
Mattes